Niemand bestreitet, dass Burgund das Mekka des Chardonnay ist, wobei man ganz klar zwischen dem schlanken, mineralisch linearen Chablis und den kräftigen Gewächsen der Côte de Beaune – Meursault, Puligny- und Chassagne- Montrachet, Corton-Charlemagne & Co – unterscheiden muss.
Chablis und die Chardonnays von der Côte d’Or sind also zwei völlig verschiedene Stilrichtungen, die in erster Linien von ihren ganz verschiedenen Boden- und Klimaverhältnissen herrühren. Der Kimmeridge-Kalk des Chablis ist eine geologische Besonderheit, die man auch in Südengland und in der Champagne findet. Das Zusammenspiel dieses besonderen Bodens mit dem kühlen, nördlichen Klima verleiht dem Chablis seinen schlanken Körper, sein zitroniges Bukett mit prägnanten Mineralnoten (Feuerstein) und seinen langen Zug. Chablis ist der ideale Wein zu Austern, aber auch zu vielen anderen Meeresfrüchten.
Mit 16 Hektar Premiers Crus und 15 Hektar Grands Crus zählt die Domaine William Fèvre zu den wichtigsten und auch qualitativ führenden Produzenten des Chablis-Gebiets. Die weißen Burgunder von der Côte de Beaune weisen gegenüber dem Chablis mehr Volumen, also einen volleren Körper, auf. Besonders zeigt sich diese Charakteristik in den Weinen von Meursault mit ihrer herrlichen Ausgewogenheit, floralen Aromen und einer unvergleichlich seidigen Textur.
Dem gegenüber sind die Crus rund um den Montrachet oder der Grand Cru Corton-Charlemagne mächtiger und dennoch geprägt von Mineralität, Frische, Finesse und Länge. Weiße Burgunder profitieren von mindestens fünf bis zehn Jahren Flaschenreife, denn dann entwickeln die Besten unter ihnen eine überragende Harmonie, die im Idealfall eine perfekte Balance zwischen Körper und Säure, aber auch eine unvergleichliche Komplexität zeigen. Diese nuancenreiche Aromenvielfalt von Zitrus- und Mineralnoten bis zu nussigen oder karamelligen Tönen, Honig und blumigen Nuancen, die mit dem Sauerstoffkontakt changieren und bei jedem Schluck neue Kosterlebnisse eröffnen, macht einen Grand Cru wie den Corton-Charlemagne aus und findet sich so nirgendwo anders auf der Welt.