Next Level: Blaufränkisch
Mittelburgenland, Eisenberg oder Leithaberg?

Wer „Burgenland“ sagt, muss auch „Blaufränkisch“ sagen, denn keine andere Rebsorte bringt burgenländischen Rotwein auf eine solch herkunftstypische, hochwertige und finessenreiche Art ins Glas.
Die internationale Fachwelt hat Blaufränkisch mittlerweile als „große Rotweinsorte“ anerkannt, womit er sich in bester Gesellschaft mit Pinot Noir, Nebbiolo, Sangiovese und Cabernet Sauvignon befindet. Auch im eigenen Land schätzt man ihn immer mehr, wenngleich ihm am Markt der zugängliche Charme von Zweigelt weiterhin Konkurrenz macht.
Der autochthonen Sorte Blaufränkisch wird nämlich eine auf ihrer markanten Säure- und Tanninstruktur beruhende Kantigkeit nachgesagt. Das traf wohl noch vor ein paar Jahrzehnten zu, doch mittlerweile lässt das deutlich wärmere Klima die Blaufränkischtrauben in jedem Jahr voll ausreifen, was essenziell für harmonische Weine mit reifen, samtigen Tanninen ist. Seine fantastische Frische verliert Blaufränkisch dennoch nicht – diese ist heutzutage sogar höchst erwünscht, sorgt sie doch für Eleganz, Lebendigkeit und Trinkfluss. Komplexe Aromatik, feste Struktur und großes Reifepotenzial sind weitere Merkmale von Blaufränkisch.
Ganz klar zeigt er auch die wichtige Fähigkeit, seine Herkunft auszudrücken. Im Burgenland, wo er auf insgesamt 2.400 Hektar wächst, bildet er im Mittelburgenland, am Leithaberg sowie am Eisenberg die offizielle Leitsorte und entfaltet in jedem Gebiet seinen eigenen, terroirgeprägten Charakter.
Facettenreich am Leithaberg
Am Leithaberg, westlich des Neusiedler Sees, gibt es etwa 600 Hektar Blaufränkisch. Prägend sind hier das milde pannonische Klima, die temperaturausgleichende Wirkung des Sees sowie die nächtliche Abkühlung im Herbst, wovon das Aroma der Trauben profitiert. Im Untergrund befindet sich das kristalline Grundgebirge mit Gneis und Glimmerschiefer, welches weitgehend von Leithakalk bedeckt ist, der dem Blaufränkisch Mineralität, Spannung, eine engmaschige Struktur und lange Lagerfähigkeit verleiht. Der Leithaberg-Stil ist von Eleganz, lebendiger Frische und vielfältiger Würze geprägt.
All diese Attribute bringt Georg Prieler mit seinen fantastischen Weinen ins Glas. Der Biowinzer aus Schützen am Gebirge keltert vom stoffig-saftigen Blaufränkisch Johanneshöhe bis zur Ikone Ried Goldberg allerfeinste Blaufränkisch- Qualität.

Auch der Joiser Markus Altenburger beweist viel Gefühl für die Sorte, vinifiziert seinen leichtfüßigen Blaufränkisch vom Kalk gekonnt im großen Holz und bringt ihn als Leithaberg DAC mit bezauberndem Trinkfluss auf den Markt.
Mit etwas mehr Gewicht präsentiert sich Michael Kirchknopfs Blaufränkisch Ried Föllikberg, der 24 Monate in 500-Liter-Fässern reifte. Beerenfrucht, Kräuterwürze, elegante Frische und sicheres Reifepotenzial zeichnen ihn aus.
Legendär in der Weinszene ist Ernst Triebaumers tiefgründiger Blaufränkisch von der Ried Mariental. Er stammt von bis zu 70 Jahre alten Reben, die im kargen kalkhaltigen Boden wurzeln und von der Familie Triebaumer biodynamisch gepflegt werden. Der aktuelle Jahrgang 2022 ist ungeheuer ausdrucksstark, hochelegant, komplex und lagerfähig. Mindestens zehn Jahre Reife tun ihm gut!
Terroir pur am Eisenberg
Einen unverwechselbaren Charakter entfaltet Blaufränkisch am Eisenberg im Südburgenland. Das liegt an den besonderen Böden: Direkt am Eisenberg geben blauer und grüner Tonschiefer, durchzogen von Eisenerz-Adern, den Ton an; im Deutsch-Schützener Weingebirge hingegen sind die Böden etwas fetter, tiefgründiger und weniger eisenhaltig. Gebietstypisch besitzen die Weine hier intensive Bodentöne, würzige Pikanz und markante Mineralität.
Der fruchtbetonte, mit pfeffriger Würze ausgestattete Blaufränkisch „Eisenreich“ vom Weingut Krutzler ist ein großartiger Einstieg in das Terroir. Die Herkunft Eisenberg DAC bringt einige der langlebigsten und spannendsten Rotweine des Landes hervor. Wachter Wieslers Reserve von der Ried Weinberg ist ein von Frische und Finesse gekennzeichnetes Paradebeispiel, ein seidiger, engmaschiger und präziser Blaufränkisch mit großem Potenzial und höchstem Terroirausdruck.
Kraftvoll im Mittelburgenland
Im sonnenreichen Mittelburgenland nimmt Blaufränkisch etwa 1.000 Hektar ein. Bereits im Jahr 1989 beschlossen die Weingüter, ihre Region als „Blaufränkischland“ zu bezeichnen; seit 2005 ist Blaufränkisch die herkunftstypische Sorte für Mittelburgenland DAC. Zu seinem großen Erfolg tragen sowohl das ausgesprochen warme, pannonische Klima als auch die schweren, oft kalkhaltigen und lehmigen Böden, die den Weinen eine erdig-mineralische Note mitgeben, bei.

Typisch für das Mittelburgenland sind kernige, langlebige Blaufränkisch mit dunkler Frucht, Dichte und guter Säurestruktur – so wie der würzige Blaufränkisch Alte Reben Deutschkreutz von Bernhard Ernst.
Die Winzerin Silvia Heinrich erzeugt ihren Spitzenblaufränkisch Cupido, eine komplexe und kraftvolle Lagencuvée, nur in großen Rotweinjahrgängen. Der 2019er reifte vier Jahre in kleinen Eichenfässern und kratzt mit 99 Falstaff-Punkten an der Perfektion.
In der gleichen Liga spielt Albert Gesellmanns hochberc 2021, der von A la Carte 100 und von Falstaff 98 Punkte erhielt: ein Benchmark-Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland mit fester Struktur, süßer Fruchtkonzentration, Eleganz und unerhörter Dichte.

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