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Nicht überall, wo Reben wachsen, lässt sich höchste Qualität ernten. Daher begannen die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) schon vor mehr als drei Jahrzehnten an einer Lagenklassifizierung zu arbeiten. Einige der besten und berühmtesten Einzellagen des Landes befinden sich im Kamptal, wo Grüne Veltliner und Rieslinge ihre Herkunft unverkennbar ins Glas bringen.
Anfang der Neunzigerjahre setzten sich zehn aufstrebende Kamptaler und Kremstaler Winzer, zu denen beispielsweise Willi Bründlmayer, Karl Jurtschitsch und Josef Mantler zählten, ein gemeinsames Ziel: die hochwertigen Rieden im Donauraum nach ihrer Güte zu klassifizieren. So gründeten sie 1991 den Verein der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) und starteten einen langwierigen, arbeitsintensiven Prozess. In Zusammenarbeit mit Expert:innen diverser Fachrichtungen wie Geologie, Boden- und Rebsortenkunde beobachteten und analysierten sie ihre Weinberge. Es begann eine intensive Auseinandersetzung mit den komplexen Wirkungen von Boden und Klima auf die Reben und den Charakter der Weine. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der ÖTW-Winzer:innen langsam, aber stetig auf 30; auch Weingüter am Wagram und im Traisental stießen hinzu. Michael Moosbrugger vom Weingut Schloss Gobelsburg, der 2007 Vereinsobmann wurde, trieb die Dinge dann mit ruhiger Konsequenz voran und im Jahr 2010 wurden die ersten Resultate in Bezug auf eine Lagenklassifizierung präsentiert: Die ÖTW definierten 53 Rieden in den Weinbaugebieten Kamptal, Kremstal, Traisental und Wagram als „ÖTW Erste Lage“ (1ÖTW) – zum Beispiel Heiligenstein, Gaisberg, Lamm, Grub, Loiserberg, Gebling, Kögl, Mordthal, Rosenberg und viele mehr. Für die Klassifizierung als „Erste Lage“ spielen die natürlichen Gegebenheiten in einem Weingarten, wie Boden, Exposition, Höhenlage etc., eine wesentliche Rolle, aber auch wie lange eine Riede existiert und wie lange der Wein bereits als Einzellage abgefüllt und vermarktet wird, ist wichtig. Dazu dienen die langjährigen Bewertungen der Weine durch Fachmagazine und Weinkritiker:innen als qualitative Kriterien.
Im Jahr 2018 vergrößerten sich die ÖTW durch die Aufnahme von zwei weiteren Gebieten – Carnuntum und Wien – schlagartig um 28 Betriebe, und nur wenige Jahre später trat auch die Thermenregion bei. Grund zur Freude hatten die Traditionsweingüter schließlich 2023, denn im Rahmen einer neuen Weinrecht-Sammelverordnung wurde eine gesetzliche Basis für eine offizielle landesweite Lagenklassifikation geschaffen. Zuletzt wurden im Jahr 2024 die ersten 13 Weingüter aus dem Weinviertel im Kreis der ÖTW begrüßt, womit es derzeit 90 ÖTW-Mitglieder und 120 ÖTW-Erste-Lagen in der aktuellen Klassifikation gibt. Für die ÖTW-Weingüter gelten strenge Richtlinien: Sie müssen entweder organisch-biologisch oder nach dem Siegel „Nachhaltig Austria“ zertifiziert sein. Die Verwendung von Herbiziden und Insektiziden ist verboten. Der Hektarhöchstertrag für 1ÖTW-Lagen beträgt 60 Hektoliter, wobei die Trauben von Hand zu ernten sind und der Most nicht aufkonzentriert werden darf. Die Riedenweine mit dem Label 1ÖTW bekommen mehr Zeit: Die Weißweine dürfen frühestens im September des auf die Ernte folgenden Jahres auf den Markt gebracht werden, bei Rotweinen dauert die Reifezeit ein Jahr länger.
Dank ihrer hervorragenden Qualität sind die Weißweine des Kamptals mittlerweile genauso bekannt wie jene der Wachau. Auf insgesamt fast 3.600 Hektar Rebfläche wachsen vor allem Grüner Veltliner und Riesling. Die Geologie im Kamptal ist kontrastreich: Im Norden wurzeln die Reben in Böden auf Gneis und Glimmerschiefer der Böhmischen Masse, am legendären Heiligenstein herrscht Sandstein vor und im Süden treffen wir oft auf meterdicke Schichten von Löss. Dieser vielfältige Untergrund liefert die Basis für individuelle und terroirgeprägte Weine. Außerdem trifft im Kamptal das warme pannonische Klima auf kühle Einflüsse aus dem höher gelegenen, nördlichen Waldviertel. Typisch sind die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die im Herbst äußerst positiv auf die Entfaltung der Aromatik in den Trauben wirken.
Die berühmteste Kamptaler Riede ist zweifellos der Heiligenstein, eine nach Süden und Südwesten ausgerichtete, trockene, terrassierte Hanglage mit feldspatreichen, rotbraunen Sandsteinen und groben Konglomeraten. Die Ried Heiligenstein 1ÖTW gilt als eine der besten Riesling-Lagen des Landes. Davon zeugt der elegante, sortentypische Riesling vom Weingut Schloss Gobelsburg, der mit facettenreicher Steinobst und Zitrusfrucht sowie straffer Mineralität glänzt. Einige der Weingärten gehören zu den ältesten, die Schloss Gobelsburg bewirtschaftet.
Am südöstlichen Hangfuß des Heiligenstein bildet der Grüne Veltliner die vorrangig gepflanzte Sorte. Hier erstreckt sich die Ried Lamm 1ÖTW, eine der heißesten Lagen im Kamptal. Ihr Boden ist großteils kalkhaltig und besteht aus lehmig-sandigem Schluff, der sich auf Löss gebildet hat. Von hier stammen ausdrucksstarke, vielschichtige Grüne Veltliner mit eleganter Struktur. Birgit Eichingers Grüner Veltliner Ried Lamm reifte im Holzfass und vereint saftige Frucht mit feiner Kräuterwürze in großartiger Balance.
Nur durch einen Hohlweg von der Ried Lamm getrennt, befindet sich die Ried Renner 1ÖTW am westlichen Hangfuß des Gaisbergs. Am Renner steht ebenfalls kalkhaltiger Löss und Lehm an, doch er ist vermischt mit Gneis, Amphibolit und Glimmerschiefern. Man schätzt diese Erste Lage ebenfalls für Grünen Veltliner, der von Würze und feiner Mineralität gekennzeichnet ist. Den jugendlichen Ried Renner 2023 vom Weingut Allram prägt das Spiel heller und dunkler Noten, lebendige Frische untermalt wohldosierte Kraft und extraktreiche Dichte.
Die Ried Gaisberg 1ÖTW schließt jenseits von Lamm und Renner östlich an den Heiligenstein an. Die südwestlich und südlich ausgerichteten Weingärten liegen zwischen 200 und 340 Meter Seehöhe und sind teilweise terrassiert. Im unteren Teil des Gaisbergs, am Hangfuß, liegt kalkige Schwarzerde aus Löss mit etwas Kristallinschutt über Löss und Kies; im höheren Teil steht Gneis mit Linsen von Amphibolit an; im nordwestlichsten Bereich gibt es Schluff- und Sandsteine. Die kleinräumig sehr unterschiedlichen geologischen Verhältnisse machen Topweine von Riesling, aber auch von Grünem Veltliner möglich. Johannes Hirschs tiefgründiger Riesling vom Gaisberg wurzelt in Braunerde auf verwitterten Glimmerschiefern. Seine komplexe Kräuterigkeit und sein fester Fruchtkern spielen mit viel animierender Frische. Am großen Entwicklungspotenzial des Jahrgangs 2023 besteht kein Zweifel.
Die Ried Steinmassl 1ÖTW liegt im Westen von Langenlois und zieht sich von etwa 350 Meter Höhe gegen Süd-Südost bis auf 240 Meter hinunter. Die Weingärten sind nach Südosten und Süden ausgerichtet. Paragneise und Glimmerschiefer neben dunklen Amphiboliten und hellen Granitgneisen bilden das kristalline Ausgangsgestein in der Riesling-Lage Steinmassl. Der steinige Boden und der typische Gföhler Gneis, der hier und dort mit Kalkeinsprengseln versehen ist, führt am Steinmassl zur Ausbildung kleiner Beeren mit intensivem Geschmack und viel Extrakt. Großartig in Form präsentiert sich derzeit Bründlmayers Riesling Ried Steinmassl vom Jahrgang 2018: Saftige Frucht, ausgeprägte Mineralik, feste Struktur und große Länge sind seine Kennzeichen. Als hedonistisch und fokussiert zugleich lässt sich Fred Loimers Riesling Ried Steinmassl 2021 beschreiben. Der präzise, engmaschige Wein überzeugt mit vielschichtiger gelber Frucht, feiner Rauchigkeit und bemerkenswertem Reifepotenzial.
Die kühle und karge Ried Loiserberg 1ÖTW zieht sich vom Langenloiser Siedlungsrand im Westen Richtung Mittelberg. Die steilen Flanken nach Süden und Osten sind eng terrassiert und die Weingärten reichen bis 380 Meter hinauf. Im Untergrund dieser Bergweingärten befinden sich vorwiegend kristalline Gesteine wie Paragneis und Glimmerschiefer. Im Bereich der Lössauflagen, die gegen Südosten stärker werden, ist der Boden kalkig. Sowohl Grüner Veltliner als auch Riesling sind in dieser windigen Ersten Lage verbreitet. Das Weingut Jurtschitsch keltert von der Ried Loiserberg einen besonders mineralischen Riesling mit kühlem Charakter und viel Finesse. Fred Loimers Grüner Veltliner Ried Loiserberg glänzt durch Vielschichtigkeit und salzige Mineralität, eingebettet in seidige Textur.
Die nördlich von Langenlois gelegene Ried Eichelberg ist zwar keine Erste Lage, bringt aber trotzdem köstlichen Grünen Veltliner hervor. In den tiefgründigen Böden mit schöner Lössauflage und guter Wasserspeicherkapazität wurzeln die Reben tief und überstehen auch längere Trockenheit ohne Schäden. Konzentriert, schmelzig und sortentypisch präsentiert sich Georg Leindls Veltliner vom Eichelberg.
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