Die nördliche Exposition, die sandigen Böden und die Höhe der Weingärten in unmittelbarer Nähe der Kapelle der Madonna delle Grazie ermöglichten im warmen Jahrgang 2020 eine späte Lese nach den Regenfällen im September. Die langsame, ausgedehnte Reife sorgte für einen außergewöhnlich extraktreichen Wein, ausbalanciert von präziser, rassiger Säure. Die tiefe Aromatik ist die eines komplexen High-End-Sangiovese – Kirschen, Orangenschalen, erdige Noten, Veilchen, Erdbeeren, feiner Rauch –, aber vor allem sind es die seidige Struktur und der endlose Nachhall, die diesen erhabenen Wein prägen.
Auf Il Maronneto findet keine grüne Lese statt, die Böden werden nicht künstlich gepflügt oder bearbeitet. Nach der Lese wurden die Trauben sanft entrappt und die Beeren teilweise noch intakt 24 bis 36 Stunden liegen gelassen. Es folgte eine zweiwöchige Mazerationszeit und ein längerer Ausbau als üblich. Trotz 46 Monaten Reife in Allier-Eiche ist der Wein aber auch jetzt noch jugendlich und wird von Kellerreife profitieren.
James Suckling: „In der Nase dominiert eine exquisite Mischung eleganter Aromen mit Noten von Parma-Veilchen, Orangenschalen, Earl Grey-Tee, getrockneten Kirschen, rauchigen Wäldern und erdiger Mineralität. Der Wein ist vollmundig und weist deutliche Tannine auf, aber er ist samtig, süß und hat ein hohes Alterungspotenzial. Die Aromen werden durch eine energische, leicht angehobene Säure und einen superlangen, ernsthaften Abgang verstärkt. Er wird jahrzehntelang halten.“