Text: Daniela Dejnega
Pinot Noir steht für Eleganz, Balance und Feingliedrigkeit. Die uralte Rebsorte stammt ursprünglich aus Frankreich, wo auch heute ihre begehrtesten Weine wachsen. Verbreitet ist Pinot Noir aber weltweit und steht auch in Ländern wie Österreich, Deutschland oder Kalifornien für spannende, zarte bis kraftvolle, doch stets sortentypische Weine.
„Its flavors are the most haunting and brilliant and thrilling and subtle and … ancient on the planet“, schwärmt Miles im Film Sideways aus dem Jahr 2004, der in Kalifornien nicht weniger als einen Pinot-Noir-Boom auslöste. Dass Pinot Noir trotz seiner leisen Töne zu den ganz großen Rebsorten der Welt zählt, war damals natürlich längst bekannt – nicht nur in Frankreich, wo sich die Winzer:innen in Burgund und in der Champagne seit Jahrhunderten mit Pinot Noir beschäftigen und genau wissen, wie man der launischen Rebe Spitzengewächse abringt. Sowohl im Weingarten als auch im Keller gilt sie als Diva: Pinot Noir ist spätfrostgefährdet, besitzt dünnhäutige Beeren, ist sehr anfällig für Pilzkrankheiten und will umsorgt werden. Auch im Keller braucht er viel Aufmerksamkeit, Erfahrung und Geduld. Nur bei gekonnter Vinifikation liefert er hochwertige, finessenreiche und lagerfähige Rotweine. Pinot Noir erschließt sich Liebhaber:innen von kräftigeren Weinen wie Merlot oder Cabernet meist nicht sofort, sondern braucht Zeit. Vielleicht übt er gerade deshalb so große Faszination aus.