Der Grand Cru des Vernatsch
Südlich von Terlan gelangt man in das Herkunftsgebiet des Sankt Magdaleners, auch: „Grand Cru“ des Vernatsch. Von Vernatsch, den die Italiener Schiava nennen, wurden jahrzehntelang einfache, dünne Massenweine erzeugt. Dank einiger engagierter Winzer konnte die Sorte ihr Image aber zuletzt stark verbessern. Heute gibt es immer mehr spannenden Vernatsch, der in seiner besten Ausprägung hellrot, mit vielschichtiger Frucht, engmaschigen Tanninen und zarter Würze auftritt.
Einer der traditionsreichsten Betriebe ist der Ansitz Waldgries oberhalb von Bozen. 1242 erstmals urkundlich erwähnt, gilt er als eines der ältesten Weingüter im Gebiet und hat sich einen Namen als Rotweinspezialist gemacht. Die Familie Plattner bewirtschaftet etwa sieben Hektar Weinberge, die teilweise in den traditionellen „Pergln“ (Pergola) erzogen sind. Beim St. Magdalener von Waldgries verleihen dem Vernatsch ein paar wenige Prozent Lagrein einen Tick mehr Würze und Struktur.
Lagrein selbst steht für dunklere, oft ein wenig rustikale Weine. Schaffen es die Winzer aber, die Ungezähmtheit des Lagrein mit Finesse und Eleganz zu verbinden, so staunt man über das Potenzial der Sorte, die höchst trinkanimierende, sehr würzige Weine mit lebhafter Säure, tiefgründiger Frucht und feinen floralen Noten hervorbringen kann.