Seit weit mehr als 500 Jahren pflegen die Lausitzer die Kunst der Glasherstellung und -veredelung. Eine Urkunde aus dem Jahre 1433 erwähnt erstmals eine Glashütte, die das grünliche oder bräunliche „Waldglas“ herstellte. In der Lausitz gibt es viel Holz, Quarzsand, Kalkstein und Ton – beste Voraussetzungen für die Herstellung.
Das Unternehmen Stölzle begann seine Arbeit am heutigen Standort im Winter 1889 als Oberlausitzer Glaswerke J. Schweig und Co. Die Glashütte fertigte zunächst Hohlgläser für die Medizin sowie Glasröhren und Kolben für Glühlampen. Tischgläser folgten später. Seinen heutigen Namen erhielt das Unternehmen erst 1996, als es, gebeutelt durch die politischen Wirren vor und während der Wiedervereinigung, von der Stölzle Oberglas AG übernommen wurde. Das österreichische Familienunternehmen modernisierte die Hallen und die drei Produktionslinien in Weißwasser. Nach der Umstrukturierung entließ sie ihre Tochtergesellschaft wieder in die Eigenständigkeit. Mit Erfolg. Stölzle Lausitz kehrte als autonomer Hersteller an die Spitze der deutschen Kelchglasindustrie zurück.
Seitdem fertigt man in Weißwasser edle Gläser nach modernsten Methoden, die beispielhaft für die ganze Branche sind. Zwei Glaswannen erlauben nun die maschinelle Herstellung bleifreier Kristallgläser. Hier produzierte Weinkelche sind von mundgeblasener Qualität kaum zu unterscheiden. Damit bedient Stölzle auch die Wünsche anspruchsvoller Kunden. 2010 wurde die Produktion ein weiteres Mal erweitert und aktualisiert.