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Mantlerhof

200 Jahre bodenständig, ungekünstelt und hingebungsvoll – das Falstaff ★★★★★-Weingut Mantlerhof punktet mit Riesling, Grünem und Rotem Veltliner.

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Mantlerhof

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Agnes & Josef Mantlerhof im Interview mit Daniela Dejnega

Mantlerhof 9

Liebe Agnes, lieber Josef, euer Weingut, der Mantlerhof, liegt in Gedersdorf östlich von Krems. Was zeichnet den Weinbau in diesem Teil des Kremstals besonders aus?

Agnes Mantler: In unserer Ecke des Kremstals verfügen wir über ein unglaublich tolles Terroir. Im Unterboden befindet sich am Gedersdorfer Gobelsberg sehr kalkhaltiges Konglomerat, das gerade in den Rieslinglagen oft an die Oberfläche kommt und eine tolle Salzigkeit und Mineralität in die Weine bringt. Bei den Grüner- und Roter-Veltliner-Anlagen liegen auf dem Konglomerat noch mächtige Lössablagerungen, die von Generationen von Hauern zu einer wunderschönen terrassierten Kulturlandschaft geformt wurden. Aber am schönsten ist, dass es auf den Terrassen so richtig kreucht und fleucht! Unser ganzer Weinberg ist ein Natura 2000 Trockenrasen-Schutzgebiet. Vom europäischen Ziesel über Greifvögel bis hin zu Bienenfresser und Wiedehopf – es ist richtig viel los am Berg.

Im Fokus stehen gebietstypisch Grüner Veltliner und Riesling, euer besonderes Steckenpferd ist aber der Rote Veltliner. Was macht diese Sorte so reizvoll und was prägt die Weine?

Josef Mantler: Gerade ist eine sehr spannende Zeit für den Roten Veltliner. Nachdem unser Großvater ihn in den 1920er Jahren als wahrscheinlich erster Winzer überhaupt sortenrein gepflanzt hat, hatten wir lange Zeit quasi ein Monopol auf die Sorte. Da gab es eigentlich keine Stilvielfalt, da gab es nur Mantlerhof. Auch die Rebvermehrung machte mein Großvater selbst. In den Rebschulen gab es ja nichts und noch heute wird nach der Selektion „Mantler“ gefragt. Seit etwa drei Jahrzehnten und speziell in den vergangenen zehn Jahren erlebt die Sorte einen neuen Frühling. Roter Veltliner kann grundsätzlich jeden Stil, wir sehen seine Stärke aber ganz klar in dichten, eng gewobenen Weinen mit viel Extrakt und Fülle.

Agnes: Fülle heißt aber nicht gleich hoher Alkohol, die Sorte bringt einfach enorm viel Trockenextrakt mit. Vom Roten Veltliner stammen wahrscheinlich die charmantesten und cremigsten Weine Österreichs. Mittlerweile bauen wir fünf verschiedene Rote Veltliner aus, was wir als Horizonterweiterung sehen. Es macht einfach Spaß, mit dieser Sorte zu arbeiten.

Josef: Vom Roten Veltliner kommen übrigens die besten Naschtrauben! Also vielleicht etwas für den eigenen Garten…

Habt ihr noch andere Lieblingssorten?

Agnes: Wie wir väterlicherseits eine starke emotionale Bindung zum Roten Veltliner haben, wurde uns von Seiten der Mutter der Neuburger mitgegeben. Unser Wachauer Ahne, Christoph Ferstl, zog einst als Schiffer ein Bündel Reben aus der Donau. Durch das Pflanzen in Arnsdorf und Spitz bekam diese Rebe den Namen Neuburger – also: neue Reben nebst der Burg. Für unsere Mutter war von Anfang an klar, dass Sie nur von der Wachau ins Kremstal umzieht, wenn sie diesen Teil ihrer Identität mitbringen darf. Wobei Roter Veltliner und Neuburger sich teilweise stark ähneln beziehungsweise auch genetisch verwandt sind. Beide sind im Weingarten sehr herausfordernd und wurden lange links liegen gelassen. Dabei besitzen sie bei sorgsamer Pflege sehr viel Potenzial und sind tief in unserer Weinidentität verankert.

Bei der Vinifikation im Keller lautet die Devise „weniger ist mehr“. Bitte erklärt kurz, was damit gemeint ist.

Josef: Wir wollen, dass die Weine ihre Herkunft und den Jahrgang möglichst gut widerspiegeln. Bei dieser Zielvorgabe ist die logische Konsequenz, dass wir unsere Prioritäten dort setzen, wo Herkunft und Jahrgang passieren: im Weingarten. Im Keller kann man nach guter Weingartenarbeit eigentlich nur mehr Fehler machen, wahre Balance kommt aus der Natur. Nach einer möglichst schonenden Ganztraubenpressung lassen wir den Wein von selbst mit wilden Hefen vergären und geben nur hier oder da einen unterstützenden Stupser. Der Zusatz von Zucker oder Säure, um beim Geschmack nachzuhelfen, kommt für uns nicht in Frage! Wir sind ein Familien-Boutique-Betrieb, da hat man den Luxus, dass man den Wein auch ein bisschen Wein sein lassen darf.

Einer eurer Rieslinge vom Jahrgang 2021 hat vom Magazin Falstaff die Höchstwertung von 100 Punkten erhalten. Wie wichtig ist diese Auszeichnung für euch?

Agnes: Wir wurden von unseren Kunden lange Jahre als Geheimtipp geschätzt. Unsere Mutter hat unseren Vater oftmals damit geneckt, dass es auch eine Kunst ist, jahrzehntelang als Geheimtipp gehandelt zu werden. Vater hat tolle Pressekritiken nie so richtig nach außen kommuniziert. Er hat aber zum Teil auch recht damit, dass man als Winzer seinen Selbstwert nicht zu sehr von der Weinkritik abhängig machen soll. Mit so einer 100-Punkte-Wertung bleibt man dann nicht mehr lange ein Geheimtipp. Am schönsten ist dabei aber die Anerkennung innerhalb der Winzerschaft. Gerade für eine junge Frau in einer männerdominierten Branche ist so eine Wertung mit einer gewissen Genugtuung verbunden.

Josef: Nachdem wir in der Wiener Hofburg von der Auszeichnung erfahren haben, ist mir ein lauter Freudenschrei ausgekommen und alle haben sich nach uns umgedreht. Danach mussten wir mal kurz raus zum Luftschnappen, und um uns wieder zu sammeln. Solche Wertungen sind oft eine „Once in a lifetime“-Angelegenheit, und dass wir so etwas schon mit 30 Jahren erreichen, ist im ersten Moment natürlich überwältigend. Wir hoffen aber sehr, dass wir das noch ein paar Mal wiederholen können!

Vor 20 Jahren hat euer Vater begonnen, den Mantlerhof auf organisch-biologisch umzustellen. Was waren damals die Gründe und wohin geht die Entwicklung heute?

Agnes: Unser Opa hat schon in der Mitte des Jahrhunderts auf Herbizide verzichtet, ganz nach der Logik: „Ich würde das nicht auf meinen Salat sprühen, wieso sollte ich es bei meinen Trauben machen“. Ein gewisses nachhaltiges Fundament war also schon da. Besonders prägend war für unsere Eltern das Kamp-Hochwasser 2002. Als das Weingut über einen Meter unter Wasser stand, war das ein großer Schock. Ein notwendiger, sprichwörtlicher „Schlag ins Gesicht“, bei dem Margit und Sepp sich dachten, dass es so nicht weitergehen kann. Dass wir als Bauern nicht gegen die Natur arbeiten können, sondern es nur mit ihr geht. Daraufhin wurde der Betrieb umgestellt und dieses Jahr feiern wir unser 20-jähriges Bio-Jubiläum!

Josef: Unsere Eltern haben also schon früh begriffen, dass ein gesunder Boden das wichtigste Kapital der Landwirte und einer Gesellschaft ist. Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie diesen Schritt gegangen sind. Ich hoffe, dass wir der nächsten Generation am Weingut auch vitale und fruchtbare Böden überreichen dürfen. Das ist die größte Verantwortung, die wir als Landwirte und Landwirtinnen haben.

Vielen Dank für das Gespräch!