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Text: Daniela Dejnega
Von Pinot Grigio bis Manzoni Bianco, von Lagrein bis Teroldego. Die von schroffen Bergen geprägte Region Trentino-Alto Adige beeindruckt mit einer erstaunlichen Vielfalt an Rebsorten und Weinstilen. Klassiker und Neuentdeckungen garantieren Weinfans höchsten Genuss.
Die autonomen Provinzen Bozen (Südtirol/Alto Adige) und Trient (Trentino) bilden zusammen die norditalienische Region Trentino-Südtirol. Ihre Kennzeichen sind steil aufragende Gebirge, malerische Täler, herrliche Seen und unzählige Weingärten, die sich an steile Hänge – vor allem entlang der Etsch – schmiegen. Die Weinberge, die man immer wieder auch in Höhenlagen von bis zu 1.000 Metern antrifft, ziehen sich vom nördlichen Südtirol nach Süden bis an den Gardasee, dessen Nordufer zum Trentino zählt. Klimatisch ist das Trentino wärmer und trockener als Südtirol, ganz klar vom mediterran beeinflussten Gardasee geprägt. So gedeihen zwischen den kühlen Bergen auch spätreifende Sorten bestens. Das durch die hohen Bergflanken geschützte Tal der Etsch wirkt wie ein Warmluftkanal, der die Luft des Mittelmeerraums nach Norden strömen lässt.
Die Gesamtrebfläche beträgt etwa 15.000 Hektar, die sich zu zwei Dritteln im Trentino befinden. Von allen Weinbauregionen Italiens sind Südtirol und das Trentino am stärksten mit internationalen Sorten durchsetzt. Hervorragende Weine stammen daher nicht nur von autochthonen Rebsorten wie Vernatsch, Lagrein und Teroldego, sondern auch traditionell von Pinot Bianco (Weißburgunder), Pinot Grigio (Grauburgunder), Chardonnay, Sauvignon Blanc und Pinot Noir (Blauburgunder).
Südtirol ging in Sachen Wein früher in die Qualitätsoffensive als das von Großbetrieben beherrschte Trentino, welches lange Zeit in seiner Rolle als Lieferant einfacher Alltagsweine sowie günstiger Grundweine für die Schaumweinproduktion verhaftet war. In Südtirol hingegen offenbart sich seit Jahrzehnten eine hohe Dichte an Spitzenweinen in Weiß und Rot. Für das tolle Qualitätsniveau und den Aufschwung im Weinbau sind nicht zuletzt die Südtiroler Genossenschaften verantwortlich, die bereits ab Mitte der Achtziger ihre Ansprüche in die Höhe schraubten und die Qualität klar in den Fokus stellten. Tatsächlich verarbeiten die Genossenschaften bis heute ganze zwei Drittel der Südtiroler Traubenernte, und nirgendwo sonst in Italien stehen sie für so hohe Weinqualität.
Eine der ältesten und erfolgreichsten Genossenschaften ist die Kellerei Terlan, die für komplexe und langlebige Weißweine, wie zum Beispiel die Cuvée Nova Domus oder den Sauvignon Blanc Quarz, berühmt ist. Nach strengen Vorgaben bewirtschaften die über 140 Mitglieder der Cantina eine Rebfläche von 190 Hektar, wovon etwa 70 Prozent mit weißen Reben bestockt sind.
Die Weinberge von Terlan schmiegen sich am linken Ufer der Etsch an die warmen Porphyrfelsen. Darüber erstreckt sich das Hochplateau des Tschögglberges auf 2.000 Metern Höhe. Das milde Klima mit heißen Tagen und kühlen, von frischer Bergluft geprägten Nächten optimiert die Traubenreife im Herbst. Die dunklen Porphyrböden dienen dabei als Wärmespeicher. Aufgrund dieser besonderen klimatischen und geologischen Gegebenheiten erhielt Terlan eine eigene Ursprungsbezeichnung: Südtirol Terlaner DOC. Ohne Angabe der Rebsorte steht der Name „Südtirol Terlaner“ für eine Weißwein-Cuvée, die mindestens zur Hälfte aus Weißburgunder und/oder Chardonnay besteht.
Zugelassen sind außerdem die Sorten Pinot Grigio, Sauvignon Blanc, Riesling, Welschriesling, Müller-Thurgau und Sylvaner. Die Kellerei Terlan produziert ihre historische Terlaner Cuvée bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1893. Im Jahrgang 2021 setzt sie sich aus 60 Prozent Weißburgunder, 30 Prozent Chardonnay und zehn Prozent Sauvignon Blanc zusammen. Kellermeister Rudi Kofler erklärt das perfekte Zusammenspiel der drei Sorten: „Der Weißburgunder, welcher den Hauptanteil bildet, sorgt für Frische und ein gutes Säuregerüst, Chardonnay schmeichelt mit Weichheit und Wärme, während Sauvignon die Cuvée durch seine feine Aromatik ergänzt.“ Ein Hausklassiker ist auch der reinsortige Weißburgunder „Tradition", der mit Mineralik und Spannung am Gaumen sowie delikaten Birnen- und Quittenfruchtaromen brilliert.
Gegenüber, am rechten Ufer der Etsch, befindet sich die Kellerei Andrian, die im Jahr 2008 ein Bündnis mit der Kellerei Terlan einging. Die jeweiligen Stärken der beiden Weingüter wurden so gebündelt und heben sich doch klar voneinander ab. Fokussiert auf den Terroir-Gedanken blickt die Kellerei Andrian mit ihrem großen Lagenpotenzial in eine vielversprechende Zukunft. Unzählige Sonnenstunden und das einzigartige, von Kalk geprägte Terroir – ein völlig anderes als in Terlan – machen Andrian in den Weinen schmeckbar. Ausdrucksstarke, aber leichtfüßige Weine, vor allem von den regionalen Sorten Vernatsch (italienisch Schiava) und Lagrein, zeigen hier einen unverwechselbaren Charakter.
Geradezu zeitlos wirkt der lebhafte Vernatsch „Bocado“, ein feinaromatischer und herrlich balancierter Vertreter der Traditionssorte, die gemeinhin für trinkfreudige und leichte Rotweine steht. Kühl getrunken passt der fruchtig-blumige „Bocado“ perfekt zur typischen Südtiroler Speckjause oder auch zum Käse. Obwohl die Anbaufläche des Vernatsch in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig schrumpfte, erlebt die Sorte derzeit eine Renaissance und konnte ihr Image dank des Engagements der WinzerInnen stark verbessern. Heute gibt es immer mehr spannenden Vernatsch, der in seiner besten Ausprägung in hellem Rot, mit vielschichtiger Frucht, engmaschigen Tanninen, zarter Würze und feiner Mandelnote auftritt.
Als „Grand Cru des Vernatsch“ ist der St. Magdalener südlich von Terlan bekannt. Warme Südost- und Südwestlagen hoch über der Stadt Bozen lassen die Vernatsch-Trauben perfekt ausreifen. Der Ansitz Waldgries, erstmals urkundlich erwähnt 1242, ist eines der traditionsreichsten und ältesten Weingüter im Gebiet. Familie Plattner hat sich auf Rotwein spezialisiert und bewirtschaftet etwa sieben Hektar Weinberge, die zum Teil in den traditionellen „Pergln“ (Pergola) erzogen sind, was viel Handarbeit und hohen Zeitaufwand bedeutet. Dem feinen St. Magdalener von Waldgries verleihen ein paar Prozent Lagrein einen Tick mediterrane Würze. Zudem erfolgte die Vergärung der Trauben zu etwa 20 Prozent mit den Stielen, was Struktur und Frische im Wein fördert.
Die Sorte Lagrein steht hingegen für dunklere, manchmal etwas rustikale Weine. Schaffen es die WinzerInnen aber, die Ungezähmtheit des Lagrein mit Finesse und Eleganz zu verbinden, so staunt man über das Potenzial der Sorte, die höchst trinkanimierende, sehr würzige Weine mit lebhafter Säure, tiefgründiger Frucht und feinen floralen Noten hervorbringen kann. Der Lagrein 2021 von Waldgries zeigt trotz seiner Jugend viel Sortentypizität, Fleischigkeit und Würze am Gaumen.
Südlich von Bozen bringt Martin Foradori-Hofstätter vom Weingut J. Hofstätter ordentlich Schwung in den Weinort Tramin. Der Cousin von Elisabetta Foradori macht nicht nur mit tollem Blauburgunder, sondern auch mit feinen Weißweinen Furore. Die Sauvignon-Blanc-betonte Cuvée Vigneti delle Dolomiti Bianco ist mit saftiger Frucht und eleganter Kräuteraromatik ausgestattet.
Eines der herausragendsten Weingüter Südtirols führt die Familie Lageder. Im Jahr 1823 begann der Handwerksbursche Alois Lageder in Bozen mit dem Weinhandel und der Urenkel des Gründers erwarb schließlich 1934 das Weingut Ansitz Löwengang im wunderschönen Weindorf Margreid. Der Name Lageder steht wie kein anderer für den modernen Südtiroler Weinbau. Heute führt der junge Alois Clemens Lageder den Betrieb mit 55 Hektar und setzt konsequent auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung, mit welcher schon sein Vater in den Neunzigern begonnen hatte. Das Weingut selbst ist ein revolutionärer klimaneutraler Bau mit einem als direkte Außenwand dienenden Felshang, der natürliche Kühlung bietet.
In Zeiten zunehmender Wetterextreme weicht Lageder zum Teil in höhere Lagen aus, beschäftigt sich aber auch mit dem Anbau von hitzeverträglicheren Rebsorten. Ein Beispiel dafür ist die Weißweinsorte Manzoni Bianco, eine Kreuzung aus Riesling und Weißburgunder, die Luigi Manzoni, der Direktor der Versuchsanstalt Conegliano, in den 1930ern züchtete. Ihre Trauben sind lockerbeerig und dickschalig, bringen höhere Säure- und geringere Zuckerwerte, was bei großer Hitze und Trockenheit von Vorteil ist. Dem Manzoni Bianco „Fórra“ entlockt Lageder durch mehrtägigen Schalenkontakt sein markantes Profil und eine besonders vielschichtige Aromatik.
Pinot Grigio, die meistangebaute Rebsorte Südtirols, zählt natürlich zu den beliebten Klassikern. Lageders „Riff“ Delle Venezie DOC gilt als unkompliziert und fruchtbetont, während sich der Pinot Grigio „Porer“ als deutlich anspruchsvoller erweist. Lageder spielt dabei wieder gekonnt mit Maischekontakt: Ein Teil der Trauben für den „Porer“ wird nach der Ernte sofort gepresst, ein weiterer verweilt 15 Stunden in Kontakt mit den Schalen, wiederum ein anderer Teil rund ein Jahr. Das erhöht die Tannine im Wein, bringt zugleich Spannung und animierende Frische.
Die Winzerin, die die Geschichte von Teroldego neu geschrieben hat, heißt Elisabetta Foradori. Als sie in jungen Jahren das Weingut ihres Vaters in der kleinen Gemeinde Mezzolombardo übernahm, war diese im Trentino heimische Rotweinsorte fast in Vergessenheit geraten. Fortan widmete Foradori, die sich nie nach Moden richtete, sondern – gewollt oder ungewollt – selbst Trends setzte, dem Teroldego ihr Lebenswerk als Winzerin.
Im Campo Rotaliano, einer Schwemmebene, die dort entstand, wo der Fluss Noce in die Etsch mündet, ist Teroldego heute wieder die Leitsorte. Auf drei Seiten von hohen Bergen umgeben, genießen die Reben hier ein etwas kühleres Klima und wurzeln in sandigen Böden. Von insgesamt 30 Hektar entfallen bei Foradori 80 Prozent auf Teroldego, dazu kommen Nosiola, Pinot Grigio und Manzoni Bianco. Bereits seit 20 Jahren werden die Weinberge biodynamisch bearbeitet und seit ein paar Jahren ist das Weingut Mitglied in der in Österreich gegründeten Winzergruppe respekt-BIODYN. Ohne viel Aufsehen übergab Elisabetta Foradori das Weingut schon vor Jahren an ihren Sohn Emilio Zierock, der den Weinausbau in Amphoren immer weiter verfeinert und dabei vor allem auf spanische Tinajas setzt. In diesen Behältern werden auch die Einzellagen Morei und Sgarzon (Teroldego) sowie Fontansanta (Nosiola) vinifiziert. In Zement reift hingegen der Teroldego Vigneti delle Dolomiti, der elegante Rotfruchtigkeit, eine pikante Säure, doch auch Substanz und Tiefe mitbringt, dazu großartigen Trinkfluss. Weiterhin gilt zudem der dichte und langlebige „Granato“ als Aushängeschild für das Weingut und für die Sorte Teroldego an sich. Die Weinwerdung bei Foradori liegt heute in Emilios Händen, und auch seine Geschwister Theo und Myrtha Zierock sind am Betrieb tätig. Ihre Mutter widmet sich nun am liebsten der Arbeit im Weingarten – oder auch der Käseherstellung.
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