Burgund … der heilige Gral für alle Weinliebhaber:innen. Vielen träumen davon, einmal im Leben die Möglichkeit zu bekommen, Domaine Romanée-Conti, Domaine Leroy und wie sie alle heißen zu trinken. Leider bleibt diese Ehre bei 4- bis 5-stelligen Preisen nur wenigen Menschen vorbehalten. Doch auch der bis vor kurzem noch mittlere Preis-Einstieg zwischen € 50,– und € 100,– hat sich rasant nach oben entwickelt, was dazu führt, dass es immer schmerzhafter für die Geldbörse wird, Burgunder zu trinken. Abhilfe verschaffen viele spannende Produzenten aus weniger bekannten Herkünften, die dadurch eine echte Alternative bieten.

Vorhang auf für Barolet-Pernot Pere & Fils. Das Weingut liegt nur einige Kilometer westlich von Meursault in Saint-Romain, einem natürlichen Amphitheater, das durch seine kühleren Lagen in Zeiten der globalen Erwärmung Aufmerksamkeit verdient und immer mehr auch bekommt.

Der Saint-Romain Rouge 2022 zeichnet sich durch seinen eleganten, frischen Stil aus. Hauptsächlich in gebrauchten Fässern ausgebaut, werden die Pinot Noir Trauben bei eher kurzer Maischestandzeit verarbeitet. Dadurch stehen rote Aromen wie Himbeere und Kirsche im Vordergrund, unterlegt von feiner Würze. Auch am Gaumen spiegelt sich diese Leichtfüßigkeit, die im Abgang gute Unterstützung von Gerbstoff und Säure bekommt. Der puristisch-karge Stil spiegelt die Herkunft und das uralte Kalk-Terroir wieder – man ist sofort bereit für den nächsten Schluck, denn der Trinkfluss geht Richtung Weißwein, der auch das Steckenpferd des Weinguts ist.

Genau hier liegt die große Stärke dieses Weins. Die Zeiten von schweren Rotwein-Riesen neigen sich dem Ende zu. Barolet-Pernot Saint-Romain Rouge ist ein vielschichtiger, lebendiger Rotwein aus einem der besten Terroirs der Welt. Wenn man dann noch bedenkt, dass der Wein deutlich unter € 50,– kostet, ist die Aufgabe eigentlich klar: schnell eine der sehr limitierten Flaschen ergattern!