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Hier trifft mit dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Vieux Château Certan eines der ältesten Pomerol-Weingüter auf das seit 2008 bestehende Château Bélair Monange. Aber der Eindruck täuscht, da Bélair Monange auf das historische Weingut Bélair zurückgeht, welches bereits im 19. Jahrhundert die Liste der besten Saint-Émilion-Weingüter im Cocks & Féret – Bordeaux und seine Weine angeführt hatte und über eines der herausragenden Terroirs verfügt. Nun ist der schwierige Jahrgang 2021 mittelmäßig beleumundet, liegt er doch zwischen Granaten wie 2019, 2020 und 2022. Aber gerade die kühle Eleganz wird diese Weine zu großen Klassikern in der Zukunft machen. In solchen Jahren zeigt sich die wahre Größe exzellenter Winzer – und diese haben beide vorzuweisen. Alexandre Thienpont gefällt besonders die Frische und Aromenvielfalt des Jahrgangs.
2021 haben sich bei Vieux Château Certan die ungewöhnlich hohen Cabernet-Anteile (20 Prozent Cabernet Franc und drei Prozent Cabernet Sauvignon), die für Kraft und florale Länge sorgen, bezahlt gemacht. Nicht umsonst meinte auch der Journalist Antonio Galloni, VCC sei der Wein des Jahrgangs am rechten Ufer. Für Edouard Moueix, der übrigens auch auf Bélair Monange wohnt, wird der Jahrgang 2021 im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht von Kraft, sondern von Charme dominiert. Delikate Reife und Eleganz prägen den Jahrgang, der auch den Vorteil der früheren Zugänglichkeit bietet. Bélair Monange bleibt in diesem Jahr eher auf der rotbeerigen Seite und enthält nur ein Prozent Cabernet Franc, welches man aber im Rückgrat der Tanninstruktur zu spüren meint. Früher wurden Weine wie diese als gastronomische Klassiker bezeichnet, oft werden sie unterschätzt und wissen in Blindverkostungen zu überraschen.
Nur 700 Meter Luftlinie beträgt die Entfernung vom zweitklassierten Château Cos d’Estournel über die Gemeindegrenze hinweg auf die nächste Anhöhe zum nördlichsten Premier Cru Château Lafite-Rothschild. Im alten England hieß es manchmal, Cos sei der Pauillac von Saint-Estèphe, Lafite der Saint-Estèphe von Pauillac. Das alles ist natürlich heute nicht mehr so sicher, denn Robert Parker und die klimatischen Veränderungen haben auch bei diesen Bordeaux-Klassikern ihre Spuren hinterlassen. Jedenfalls hat sich Cos seit der Übernahme durch Michel Reybier stilistisch etwas moderner zu echter Weltklasse entwickelt, was im grandiosen 2016er sowohl bei Parker als auch bei Vinous zur Höchstwertung von 100 Punkten führte.
Der 2020er ist etwas kräftiger ausgefallen, sozusagen ein Turbo-Cos, der dem stets schlanken Premier Cru Lafite „mit der Pranke ins Gesicht fahren“ will. Dieser pariert die Attacke allerdings bravourös und zeigt dem Prätendenten, was echter Hochadel in Bordeaux ist. Der Lafite 2020 ist für mich einer der besten Weine des Jahrgangs, und wenn Lafite in der Jugend vorne dabei ist, hat es sich als sicher erwiesen, dass mit steigender Flaschenreife – so ab zehn Jahren – der Genuss proportional steigt. Der Cos wird hingegen mit seiner Power möglicherweise auch schon etwas früher so manches Côte de Boeuf aufhübschen. Jedenfalls spricht für ihn, dass er nur gut ein Viertel des Premiers kostet und damit – Covid sei Dank – noch immer zum Originalpreis zu haben ist. Wenn man die Inflation berücksichtigt, liegt er sogar darunter. Ein Fine-Wine-Schnäppchen sozusagen. Und beim Lafite 2020 halte ich es für möglich, dass er mit seiner großartigen Energie, vor allem mit dem etwas saftigeren Körper als bei manchen der klassischen Lafites, letztlich auch den 2016er übertreffen könnte. Unter diesen Prämissen kann man von beiden Weinen schon noch die eine oder andere Flasche in den Keller legen. Bei mir sind es je sechs.
Hier Bouchard Père & Fils, das größte der alteingesessenen Häuser Burgunds mit dem höchsten Besitz an Grand-Cru-Flächen und immer wieder wahrlich großen Weinen. Dort der ehemalige Lehrling des legendären Henri Jayer, Michel Guillon, der nach Auslandseinsätzen bei der Armee nach Burgund kam und 1980 als Winzer mit 2,3 Hektar ganz klein anfing. Nach 40 erfolgreichen Jahrgängen, die ihm im einflussreichen Guide Hachette schließlich 2019 den Titel „Burgunderwinzer des Jahres“ brachten, übergab er den auf 15 Hektar gewachsenen Betrieb 2020 an seinen Sohn Alexis. Aber Michel ist noch immer da, wenn man ihn braucht, zum Beispiel beim extrem schwierigen Jahrgang 2021, der in Burgund schon durch katastrophale Spätfröste im April Einbußen von bis zu 60 Prozent brachte und dann punktuell noch durch Hagel weiter dezimiert wurde. So hat Guillon statt 300 Fässern zu je 230 Litern nur Menge für 120 Fässer geerntet. Ein schwieriger Jahrgang wegen der kleinen Menge und der kühlen Witterung.
Aber siehe da: Heute stehen die 2021er aus guten Kellern wie Zeugen aus jener Zeit da, als die Burgunder noch schlank, frisch und säurereich waren – Charaktereigenschaften, die man in der Zeit des Klimawandels immer seltener antrifft. Guillon konnte von seinem Juwel, dem Grand Cru Mazis-Chambertin, nur ein einziges Barrique befüllen, aber die paar Flaschen können sich sehen lassen. Da muss der große Bouchard Père & Fils schon seinen Chambertin-Clos de Bèze von einer 0,8 Hektar großen Parzelle des legendären Grand Crus in die Schlacht werfen. Und weil dieser Weingarten eine Stunde vor dem großen Regen im September geerntet wurde, ist er trotz aller Widrigkeiten seinem großen Namen gerecht geworden. Man ist versucht, bei diesem Duell das Bild von David gegen Goliath zu strapazieren. Aber der Vergleich hinkt: Große Weine entstehen heutzutage sowohl in kleinen als auch in großen Weingütern, sofern die Philosophie stimmt.
Für Fans von perfekter Trinkreife treten in diesem Duell zwei Raritäten an, die in den Kellern der Weingüter ideal gereift sind. Der eine trägt den Namen einer großen Filmfirma aus Hollywood: Paramount. Er wird von Tom Gamble, einem alten Hasen aus dem Herzen von Napa Valley, hergestellt. Je ein Drittel Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlto mit einer kleinen Prise Petit Verdot bilden die Cuvée des Familienbetriebs in dritter Generation. Tom Gambles Bilderbuchweingut liegt in Oakville und seine Weingärten befinden sich in den besten AVAs wie Mount Veeder, Yountville, Oakville und Rutherford. Das Weingut entstammt einer gemischten Landwirtschaft und erst Tom entwickelte daraus das Weingut. Der 2017er ist kraftvoll und zeigt eine mächtige Tanninstruktur. Gerade am Anfang der Trinkreife angelangt, beginnt er mit einer Fülle aus Tabakund Kirschnoten aufzublühen – ein wunderbar beeindruckender Bordeaux-Blend mit saftiger Zwetschkenfrucht und Minzenoten. Gamble Family Vineyards sind Napa Green und Fish- Friendly-Farming zertifiziert und arbeiten sehr behutsam und nachhaltig.
Angwin hingegen ist ein ganz kleines Familienweingut am legendären Howell Mountain, einem der höchsten Hügel im Norden des Napa Valley. Hier wächst Angela Henszels Cabernet Sauvignon auf Vulkangestein. Den Jahrgang 2012 vinifizierte noch ihr leider zu früh verstorbener Ehemann Jon Larson – ein am Howell Mountain aufgewachsener Mediziner, der zu seinen Wurzeln zurückkehrte und seinen kleinen Weingarten mit sehr viel Leidenschaft bearbeitete. Dass 2012 in Napa Valley ein hervorragendes Jahr war, zeigt auch der Angwin. Kraftvoll, straff und mit einem Anflug von Jalapeño-Chili auch mit spannender Aromatik versehen, präsentiert er sich jetzt am Höhepunkt.
Let´s get ready to rumble! In der linken Ecke ein Heavyweight-Champion in Form eines reinsortigen Merlots namens Redigaffi aus dem Weingut Tua Rita. Den Namen trägt er entsprechend dem 1988 ausgepflanzten Weingarten in der südlichen Maremma bei Suvereto. Der legendäre Jahrgang 2000 – seine stolz geschwellte Brust schmückt der 100-Punkte-Robert-Parker-Gürtel, war er doch der erste Wein aus Italien, der diese Höchstnote einspielen konnte. Auch der 2021er besitzt das Potenzial dazu. Ringrichter James Suckling attestiert ihm schon mal 99 Punkte. Einen kleinen Tiefschlag versetzt die Information, dass es nur 15.000 Flaschen von ihm gibt. Man muss also schnell sein. Dafür bekommt man auch die wahrscheinlich elegantesten 15,5 Volumsprozent Alkohol in der Weinwelt, ist der Redigaffi doch auf Wucht und Kraft ausgelegt, aber abgepuffert durch puristische Beerenfrische und elegantes Tannin. Trainer Stefano Frascolla versteht sich darauf, mit modernsten Weingartenmethoden kühle Frische in den Wein zu zaubern.
In der rechten Ecke sitzt mit dem Guado al Tasso ein schweres Mittelgewicht mit gerade einmal 14,5 Volumsprozent, aber einem sehr starken Rückgrat, welches er durch die kraftvolle Tanninstruktur bei 65 Prozent Cabernet Sauvignon erhält. Der linke Haken schwingt mit 20 Prozent Cabernet Franc, während der rechte geschmeidig mit 15 Prozent Merlot den Gaumen streichelt. Der Stall, aus dem er stammt, ist alt und edel, heißt er doch Della Gherardesca – nach der Familie der Mutter von Piero Antinori. Und das Terroir ist das sagenumwobene Bolgheri, aus dem viele der prächtigsten Supertuscans kommen. In diese Riege reiht sich der Guado al Tasso nahtlos ein. Seine Tannine sind seidig, seine Struktur erinnert an einen reifen Saint-Émilion und er besitzt den charmanten Touch eines eleganten Italieners mit würziger Tiefe.
Wenn Alessandro Mori und sein Sohn Jacopo an einem klaren Tag vom Kirchlein Madonna delle Grazie über ihre Weingärten hinweg nach Norden schauen, sehen sie in 30 Kilometer Entfernung am Horizont die Türme von Siena. Hier am Steilhang, gleich unterhalb der Stadtmauern von Montalcino, liegt das von Alessandros Vater 1974 gegründete Weingut Il Marroneto. Ein halbes Jahrhundert danach gehört es zu den zehn renommiertesten unter den über 200 Erzeugern von Italiens Kultwein Brunello di Montalcino. Der Spitzenwein des Hauses wächst auf 400 Meter Seehöhe gleich unterhalb von Madonna delle Grazie und trägt daher auch diesen Namen. Mit seiner unglaublichen Fülle und zupackenden Komplexität hat er in den vergangenen Jahren so manche Brunelloverkostung gewonnen und erhält von der Weinkritik regelmäßig Bewertungen zwischen 96 und 100 Punkten. Da es von dieser international gefragten Ikone Italiens in guten Jahren maximal 10.000 Flaschen gibt, wird auch ein entsprechender Preis aufgerufen.
Von Il Marroneto sind es nur 4,5 Kilometer zum höchstgelegenen Punkt des Anbaugebiets. Man erklimmt dabei den Hügel von Montalcino, lässt die Stadt hinter sich und erreicht am Passo del Lume Spento (Pass des gelöschten Lichts) auf 621 Meter Seehöhe das Bioweingut Le Ragnaie. Gegründet wurde es im Jahr 2002 von Riccardo Campinoti, der zusammen mit seiner Frau Jennifer auch einen gemütlichen Agriturismo betreibt. Riccardo hat es mit der Finesse, darum trinkt er alles, was es in der Welt an „wirklich Feinem“ gibt, mit Vorliebe große Burgunder. Seinem Brunello merkt man nicht nur die Neigungen des Winzers, sondern auch den Charakter des Terroirs an. Und so trifft bei unserem virtuellen Brunello-Duell die geballte Kraft und Komplexität von Il Marroneto auf die filigrane, vibrierende Spannung von Le Ragnaie. Für beide Weine gibt es ideale Genussmomente, aber auch die sind ganz unterschiedlich gelagert. Das ist eben das Schöne am Wein!
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