Mit rund 62% der gesamtösterreichischen Rebfläche ist Niederösterreich das größte Weinbaugebiet der Republik. Der größte Anteil der fast 30.000 ha Rebfläche wird hierbei vom Grünen Veltliner gestellt.
Dass dabei keine Uniformität aufkommt, dafür sorgen die unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten, die nicht nur vielerlei Weißweinsorten, sondern auch dem Rotwein jeweils ideale Bedingungen schaffen. Urgestein zieht sich von der Wachau übers Krems- und Kamptal bis hinauf ins Weinviertel; schwere Lössböden sind am Wagram, einer markanten Geländestufe nördlich der Donau, und im westlichen Weinviertel zu finden, warme Schotterböden lassen Rotweine im Carnuntum östlich von Wien und der Thermenregion im Süden besonders gut gedeihen.
Doch es gibt keine generelle Regel, was wo zu finden sei – irgendwie ist alles überall und es obliegt der Fähigkeit der Winzer, die ideale Rebsorte für die jeweiligen Bedingungen zu wählen. Vom Grünen Veltliner, der nicht nur mengenmäßig, sondern mittlerweile auch qualitativ als die heimische Leitrebsorte gelten mag, über internationalere Gewächse wie Riesling, Weißburgunder und Chardonnay, vom wiederum heimischen Welschriesling bis zu explizit regional autochthonen Sorten wie Zierfandler und Rotgipfler bergen die Weißweine eine schillernde Palette an Möglichkeiten. Und der Zweigelt erhält ernsthafte Konkurrenz durch Blauburgunder, Cabernet Sauvignon und Merlot. Im idealen Fall aber tragen die Weine, gleich welcher Zusammensetzung, die Vorzüge und Charaktere ihres Standortes gebündelt in sich.