Zu 90 Prozent wird in dieser interessanten Appellation im Südosten Frankreichs Rosé produziert, der sich rasant von der Massenware zum zeitgemäßen Speisebegleiter und Genussgetränk entwickelt. Beim Rotwein führt die Bewegung weg von Carignan und hin zu Syrah und Cabernet, die mit den Grenache-, Cinsault-, Mourvèdre- und Tibouren-Trauben in jeder Hinsicht besser harmonieren. Die Weißweine tendieren inzwischen zu Rolle, der außerhalb der Provence auch als Vermentino bekannt ist. Die 13 Rebsorten, die im Weinbau verwendet werden, gehen auf die bewegte Geschichte der Region zurück, die unter anderem unter dem Einfluss von Griechenland und Rom, des Sarazenenreichs und des Königreichs Sardinien stand.
Über 20.000 Hektar Weingärten liegen auf den Hügeln der Côtes, wo der Mistral besonders heftig bläst und die von der Sonne verwöhnten Weingärten kühlt. Geologisch dominieren zwei Elemente: ein kristalliner Gesteinssockel aus dem Erdaltertum und etwas jüngere Kalkformationen. Letztere wurden im Zuge der Auffaltung der Alpen nach Westen geschoben, die kristallinen Gesteine hingegen nach Osten.