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Alleskönner mit Profil

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Grüner Veltliner

gruener veltliner header november 2022

Das Weinland Österreich erfand sich nach dem Weinskandal von 1985 neu. Die Erfolgsgeschichte der vergangenen 30 Jahre gründet auf einem strengen Weingesetz und auf dem konsequenten Qualitäts-, später auch Herkunftsfokus. Eine ganz wesentliche Rolle spielt außerdem eine sehr vielseitige, urösterreichische Rebsorte, die auch international viele Sympathien gewann und zum Exportschlager wurde: Grüner Veltliner.

Als Speisenbegleiter ist er besonders geschätzt, passt er doch keineswegs nur zum vielzitierten Wiener Schnitzel, sondern in seiner Bandbreite an Stilen zu außergewöhnlich vielen Gerichten und nicht zuletzt zur Gemüseküche.

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gruener veltliner variation november 2022

Verschiedene Gesichter

Außergewöhnlich ist des Grünen Veltliners Vielseitigkeit. Die Bandbreite an Weinen reicht vom unkomplizierten knochentrockenen Einstiegswein bis zur edelsüßen Trockenbeerenauslese – und dazwischen ist quasi alles möglich. In der leichten und frischen Version ist Grüner Veltliner ein süffiger Begleiter für jeden Tag. Mittelkräftige Weine besitzen ein Mehr an Fruchtschmelz, Würze und Mineralität. Reifen seine Trauben sehr lange am Stock und erreichen eine hohe Konzentration, so zeichnet sich der kraftvolle Grüne Veltliner durch Fülle, Cremigkeit und einen hohen Extraktgehalt aus. Vom Stahltank bis zum kleinen Holzfass sind alle Ausbauarten möglich.

Auch als Natural Wine beziehungsweise maischevergoren als Orange Wine macht sich Grüner Veltliner immer wieder hervorragend. Dazu ist er im allgemeinen Schaumwein-Boom auch bei der Sektherstellung beliebt, bringt er als autochthone Sorte doch auch beim Schaumwein die Herkunft Österreich gekonnt in die Flasche. Veltliner-Sekte gibt es sortenrein, aber auch als Cuvéepartner funktioniert er bestens.

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Grüner Veltliner

aus Österreich

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fruchtig-frisch mineralisch komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch mineralisch
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch mineralisch
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig vollmundig
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fruchtig-frisch
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fruchtig-frisch mineralisch
-5% ab 12 Fl.
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knackig-frisch mineralisch
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch leicht
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fruchtig-frisch mineralisch
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knackig-frisch leicht
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch mineralisch
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ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch leicht
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ausgewogen vollmundig
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch mineralisch
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ausgewogen mineralisch komplex-elegant
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ausgewogen mineralisch komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
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ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
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fruchtig-frisch
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fruchtig-frisch mineralisch
-5% ab 12 Fl.

Willi Klingers spitze Zunge grau breit

Killt das Klima den Veltliner?
Wie der Klimawandel die Karten neu mischt

Die Konsequenzen des Klimawandels stehen uns in eindringlichen Bildern vor Augen: So fürchten sich die Niederländer besonders vor dem Anstieg des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der Polkappen, während wir in Österreich beim Gedanken an grüne Skipisten im Winter oder eine Wachau mit Syrah statt Grünem Veltliner erschauern. Dass solche Albträume nicht völlig unbegründet sind, zeigt der Klimaexperte der Universität für Bodenkultur in Wien, Herbert Formayer, in seinem Artikel „Weinbau von der Kleinen Eiszeit bis zum Zeitalter des Klimawandels“. Ohne wirkungsvolle Gegenmaßnahmen würden demnach bereits im Zeitraum 2036–2065 in den niederösterreichischen Weinbaugebieten Cabernet Franc und Merlot bessere Bedingungen vorfinden, als Österreichs Paraderebsorte. Es stellt sich daher die Frage, wie der Weinbau hierzulande auf dieses Bedrohungsszenario reagiert.

In seiner Dissertation mit dem Titel „Die Klimaänderung (in) der Wachau“ aus dem Jahr 2009 konstatierte Dr. Alexander Wimmer, „dass der Wissenstand über die Klimaänderung gering ist, dass eine systematische Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen – Chancen und Risiken – der Klimaänderung bisher nicht stattgefunden hat und vor allem „psychologische Mechanismen“ (z.B. „Abschieben“ des Problems auf die nächste Generation) zur Bewältigung des Problems angewendet werden.“ Dieses damals nicht nur in der Wachau fehlende Problembewusstsein zeigte sich besonders in den heißen Jahrgängen zwischen 2000 und 2012. Niemals zuvor in der Weingeschichte Österreichs gab es eine solche Abfolge warmer bis heißer Jahrgänge. Zuerst freuten sich die Winzer damals noch über die hohen Zuckergrade, denn die Generation davor kämpfte noch mit allzu vielen kühlen Jahren, in denen die Trauben nicht richtig reif wurden. Allerdings wurde in der Euphorie vor allem beim Grünen Veltliner im Smaragd/Reserve-Bereich manchmal zu sehr aufs Gas gedrückt. Nicht ganz unschuldig an dieser Fehlentwicklung waren Wine Writers, die diese kopflastigen Bomben mit einem wahren Punktesegen abfeierten und, so ehrlich muss man sein, auch wir im Handel, die damit ein gutes Geschäft machten. Inzwischen kann man mit Fug und Recht sagen, dass die Branche hierzulande viel dazugelernt hat und es heute viel besser versteht, mit den geänderten Bedingungen umzugehen. Der Klimawandel und seine vielfältigen Konsequenzen sind ja längst in den Köpfen der Menschen angekommen. Der spürbare Anstieg der Durchschnittstemperatur, der in vielen Weinbaugebieten der Welt am Anfang noch begrüßt wurde, beschleunigt sich doch in einem Ausmaß, dass immer mehr Menschen die Notwendigkeit einer drastischen Reduktion der Treibhausgase einsehen lässt.

Es sind vor allem die zunehmenden Wetterextreme, die der Landwirtschaft ganz allgemein immer mehr zu schaffen machen. Immer häufiger auftretende Dürreperioden im Sommer werden durch Unwetter mit Starkregen unterbrochen, der wenig Entspannung bringt, weil das viele Wasser vom ausgetrockneten Boden nicht aufgenommen werden kann und zu massiver Erosion führt. Die Hagelversicherung kann dokumentieren, dass auch extreme Hagelereignisse deutlich zunehmen. Außerdem überleben in den milden Wintern ohne Niederschlag auch massenhaft Schädlinge, die man dann wieder mühsam bekämpfen muss. Das größte Risiko in Zeiten der Klimaerwärmung ist jedoch der Spätfrost. Durch den statistisch immer früheren Austrieb sind die Reben vor allem im April besonders verwundbar, wenn es wie so oft nach warmen Frühlingperioden zu einem Kälteeinbruch kommt. 2016 zum Beispiel wurden in der Steiermark durch die Frostnächte um den 25. April bis zu 80 Prozent der Ernte vernichtet – nicht nur beim Wein. Immer wieder trifft es auch Deutschland, Burgund (vor allem Chablis!) und sogar Bordeaux. Das Problem der Spätfröste ist auch der Grund dafür, dass kein übertriebener Optimismus für die Ausbreitung des Weinbaus nach Nordeuropa am Platz ist. Die Produzenten von hochwertigen englischen Schaumweinen können davon ein Lied singen. Sie bewegen sich trotz hoher Preise für den „British Fizz“ bisweilen hart an der Rentabilitätsgrenze.

Trotz all dieser beunruhigenden Entwicklungen muss man heute jenen entgegentreten, die den Abgesang des Grünen Veltliners angestimmt haben. Es genügt eine Analyse der letzten Dekade: Vier warmen Veltliner-Jahrgängen wie 2015, 2017, 2018 und 2019 mit wuchtigen Gewächsen stehen die sechs frischeren Jahre 2013, 2014, 2016, 2020, 2021 und 2022 gegenüber. Auch kann sich die Weinwirtschaft etwas besser auf den Klimawandel einstellen als etwa der Obst-, Gemüse- oder Getreideanbau. Neben neuen Erkenntnissen bei der Laub- und Bodenarbeit geht es in Zukunft darum, noch genauer die idealen Standorte für die jeweilige Rebsorte zu finden. Für den Grünen Veltliner ist hier längst noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Toni Bodenstein vom Weingut Prager zum Beispiel hat als einer der ersten in hochgelegene Lagen der Wachau investiert und kürzlich ganz oben auf der Weißenkirchner Achleiten aufgelassene Terrassen aus dem Mittelalter rekultiviert. Vielleicht müssen wir auch die geistige Flexibilität haben, die Wertigkeit von Lagen im Lichte des Klimawandels neu zu überdenken. Aber das kurz bevorstehende Ende des Grünen Veltliners in Österreich herbeizubeten, scheint mir dann doch zu schwarzgemalt.

Ihr Willi Klinger