Eigentlich müsste es ein karges Land sein, so heiß und trocken, wie Swartland ist, mit seinen knorrigen Schieferböden. Außerdem sollte doch hier die namensgebende Farbe Schwarz dominieren, wenn sich der Rhinozerosbusch nach dem Regen schwarz färbt. Die Subregion der südafrikanischen Coastal Region besticht aber mit einer vielfältigen Vegetation, die das einstige Weizenland zum Shirazland gemacht hat. Nur 65 Kilometer nördlich von Kapstadt hat dieses riesige Gebiet nämlich erhebliche Vorteile für den Weinbau. Die Trockenheit und die wasserdurchlässigen Böden mindern den Pilzdruck. Die Trauben sind kleiner und damit konzentriert sich die Frucht beachtlich. Gegen den Wasserstress fand man in Swartland auch ein Mittel, die uralte Goblet-Erziehung, hier auch bush vines genannt. Weinstöcke, die als Busch erzogen werden, wurzeln tiefer und holen sich Wasser aus den unteren Bodenschichten, wodurch die Stöcke stärker und mehr Extrakte in die Frucht eingelagert werden. Neben dem Shiraz wachsen Pinotage und Chenin Blanc auf den sanften Hügeln bis steilen Berghängen Swartlands, allesamt dicht, konzentriert und tieffruchtig im Charakter. Auch Grenache oder Mourvedre nimmt man gerne für Cuvées im Rhône-Stil.